«In unserem Vorstoss fordern wir, dass sich jeder Tourist mit rund 3.- pro Besuch moderat an den verursachten Kosten beteiligt», sagt Martin Wyss. Konkret soll der Stadtrat ein Ticketsystem für den Schwanen- und Löwenplatz prüfen. Gemessen daran, dass jeder Tourist in seinem 60- bis 90-minütigen Aufenthalt durchschnittlich für 400 bis 500.- Uhren und Schmuck kauft, seien die Kosten für das zentrumsnahe Anhalten verschwindend gering. «Damit kostet das Anhalten am Schwanen- und Löwenplatz nicht mehr als ein kleines Getränk in den Verpflegungsmöglichkeiten vor Ort», relativiert Wyss.
Die SP/JUSO-Fraktion ist zudem mit ihren Parteigenossinnen und -genossen aus Interlaken im Gespräch. «Die Probleme sind in Interlaken und Luzern weitgehend dieselben», meint Simon Roth. Er weist weiter darauf hin, dass die Diskussion um ein Innenstadtparking gezeigt hat, dass seitens der Tour-Operators eine entsprechende Zahlungsbereitschaft gegeben sei. «Indem wir die Kosten für das Anhalten von Cars mitten in den Innenstädten koordinieren, verhindern wir, dass nur der jeweils günstigere Standort angefahren beziehungsweise überfahren wird», so Roth weiter.
Dimitri Rougy, Mitglied des Grossen Gemeinderat in Interlaken, bestätigt, dass seine Fraktion an einem koordinierten Vorgehen interessiert ist: «Interlaken hat einerseits im Cartourismus die Kapazitätsgrenzen bald erreicht, in den Bereichen der Infrastruktur oder dem Car-Management aber noch beträchtliches Potenzial ». Über das weitere Vorgehen wird die SP Fraktion im Grossen Gemeinderat von Interlaken an ihrer nächsten Fraktionssitzung Ende August entscheiden.
Die SP/JUSO-Fraktion ist überzeugt, dass die Einführung des vorgeschlagenen Ticketsystems die Akzeptanz des Tagestourismus bei der einheimischen Bevölkerung verbessern würde.