Der Bundesplatz ist seit Jahrzehnten ein fast ausschliesslich verkehrsorientierter Stadtraum mit einem überwiegenden Anteil Strassenfläche. Diverse bauliche Massnahmen haben in den letzten Jahren die Situation für alle Verkehrsteilnehmenden etwas verbessert, jedoch ist noch nie berücksichtigt worden, was das Potential des Platzes jenseits seiner Funktion als Verkehrsknoten sein könnte.
Ein Vorschlag zur Umgestaltung des Bundesplatzes aus der Feder des Quartiervereins Hirschmatt-Neustad [1], aber vor allem aktuelle Entwicklungen und anstehende Projekte geben Anlass, diesen Hotspot einer Generalüberholung zu unterziehen:
- Allgemeine Aufwertung öffentlicher Räume mit Verbesserung der Aufenthaltsqualität
- Umsetzung Gesamtverkehrskonzept sowie Kontrolle seiner Wirksamkeit
- Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit (zweispurige Kreisel beispielsweise sind schweizweit Auslaufmodelle und ausserdem gefährlich, zumal der Bundesplatz nicht mal durchgehend zweispurig ist)
- Erweiterung des VBL-Depots um Tagesparkplätze für Reisecars bzw. Zunahme des öffentlichen Nahverkehrs auf dieser Achse im Allgemeinen
- Bauprojekt «Luegisland» auf dem Baufeld östlich der Langensandbrücke
- Gefahrenreiche Parkfelder zwischen Capitol und Hotel Cascada
- Durchsetzung des Reglements für eine nachhaltige städtische Mobilität bzw. Priorisierung des öffentlichen sowie des Langsamverkehrs
- Fragwürdige Zahlen und Statistiken seitens des Kantons zur Entwicklung des Gesamtverkehrsaufkommens in den kommenden Jahrzehnten
In einem Planungsbericht soll der Stadtrat deshalb aufzeigen, inwiefern eine grundlegende Neugestaltung des Stadtraums in der Grössenordnung Zentralstrasse bis Helvetiaplatz bzw. Kleintheater bis und mit Langensandbrücke mit folgenden Eckwerten umsetz- und finanzierbar ist:
- Allgemeine Reduktion der aktuellen Verkehrsfläche mit gleichzeitiger Effizienzsteigerung der verbleibenden zwecks Gewinnung von Raum für den Fussverkehr bzw. Aufenthalts- und Freiflächen
- Schaffung von Aufenthaltqualität unter Einbezug der Wünsche der örtlichen Bevölkerung
- Spür- und messbare Erhöhung der Sicherheit für sämtliche Verkehrsteilnehmenden
- Verbesserung der Pünktlichkeit des öffentlichen Verkehrs
- Entflechtung der Verkehrsmittel zur Vereinfachung von Priorisierungsmassnahmen (insbesondere für den Veloverkehr durchaus auch auf einer zweiten Ebene, vgl. Brückenprojekt «Sinus» über den Autobahnanschluss Bern-Wankdorf, «Cykelslangen» in Kopenhagen oder «Hovenring» in Eindhoven)
[1] https://www.hirschmatt-neustadt.ch/de/platz-fuer-den-bundesplatz/