Verzicht auf Massnahmen finanziell problemlos möglich
Ein Verzicht auf die Abbaumassnahmen bei der Integrativen Förderung, Deutsch als Zweitsprache und Quartierarbeit ist problemlos möglich. Laut pessimistischen Prognosen des Stadtrates beträgt der Fehlbetrag in den kommenden Jahren jeweils knapp 10 Millionen Franken. Die vom Stadtrat vorgeschlagenen Massnahmen hingegen sehen einen Abbau im Umfang von 14 Millionen Franken vor. Der Stadtrat ist massiv über das Ziel hinausgeschossen, er will auf Vorrat bei unseren Kindern sparen. Die Stadt Luzern rechnet für das laufende Jahr mit einem Einnahmenüberschuss von rund 8 Millionen – budgetiert waren knapp 800‘000 Franken. Das Referendumskomitee fühlt sich darum bestätigt, dass die Stadt ohne jede Notwendigkeit bewährte Leistungen abbaut.
Integrative Förderung
Die Integrative Förderung (IF) für Kinder mit Lernschwierigkeiten, besonderen Begabungen und Verhaltensschwierigkeiten soll gemäss Sparpaket auf ein Minimum reduziert werden. Dies betrifft alle Kinder einer Klasse. Gerade in der Stadt Luzern ist der Unterschied der Kinder in Bezug auf ihre Kultur, ihre Sprache und ihre persönlichen Fähigkeiten sehr gross. Darum ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler im Klassenverband integrativ gefördert werden können. Eine Reduktion der IF-Lektionen führt dazu, dass die einzelnen Kinder durch die Lehrpersonen nicht genügend unterstützt werden können.
Deutsch als Zweitsprache
Zusätzlich zu IF will der Stadtrat auch die Lektionen Deutsch als Zweitsprache (DaZ) reduzieren. Der DaZ-Unterricht hat das Ziel, die Integration von fremdsprachigen Kindern und Jugendlichen zu fördern. Mit einem Abbau dieses Deutsch-Unterrichtes und die damit verbundene Vergrösserung der Lerngruppen werden Schüler und Schlülerinnen mit einem Migrationshintergrund benachteiligt. Dabei ist es erwiesen, dass gute Sprachkenntnisse das A und O einer gelingenden Integration sind. Schlechte Deutschkenntnisse erschweren beispielsweise die Lehrstellensuche massiv. Dadurch steigt die Gefahr, dass die Kinder später unnötigerweise auf Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen sind.
Quartierarbeit
In den letzten Jahren hat die Stadt Luzern die Quartierarbeit flächendeckend aufgebaut. In einer Evaluation ist der Stadtrat zum Schluss gekommen, dass die in die Quartierarbeit gesetzten Ziele erreicht wurden und die Arbeit sowohl von den Quartierkräften wie der Bevölkerung sehr geschätzt wird. Trotzdem will der Stadtrat die Quartierarbeit nun bereits wieder abbauen und die Zahl der Standorte von sieben auf sechs reduzieren. Damit würde das Angebot ausgedünnt und gleichzeitig wären neue Strukturen notwendig.